Gast des Spiel­ta­­­ges: Mi­cha­el Bella

Mi­cha­el Bella be­glei­tet un­se­ren Sta­di­on­spre­cher Ste­fan Lei­wen am Sams­tag durch das Pro­gramm. Von 1964 bis 1978 ab­sol­vier­te die MSV-Le­gen­de ins­ge­samt 405 Spie­le in der Bun­des­li­ga für die Ze­bras und schoss dabei 13 Tore. Der Re­kord­spie­ler der Mei­de­ri­cher stand mit dem MSV zwei Mal im DFB-Po­kal­fi­na­le und spiel­te sogar im UEFA-Cup.

Her­vor­ge­gan­gen ist Mi­cha­el Bella aus der Ju­gend der DJK Lö­sort-Mei­de­rich. Mit Be­ginn der C-Ju­gend wech­sel­te er im Jahre 1957 in die Ju­gend­ab­tei­lung des Mei­de­ri­cher SV. Er be­gann in der Ju­gend als Tor­hü­ter. Da er durch man­geln­de Größe Pro­ble­me in die­ser Po­si­ti­on bekam, wech­sel­te er in das Feld und ent­wi­ckel­te sich zu einem aus­ge­zeich­ne­ten Stür­mer. Zur zwei­ten Bun­des­li­ga­run­de 1964/65 wurde er zu­sam­men mit Rü­di­ger Miel­ke aus der Ama­teur­mann­schaft in den Li­zenz­spie­ler­ka­der des Vi­ze­meis­ters der Pre­mie­ren­run­de 1963/64 über­nom­men. Beide Nach­wuchss­pie­ler kamen in ihrem ers­ten Jahr Bun­des­li­ga auf zwei Ein­sät­ze. Am 20. März 1965 de­bü­tier­te Bella in der Bun­des­li­ga beim Heim­spiel gegen Her­t­ha BSC. Trai­ner Rudi Gu­ten­dorf war zum 1. März 1965 ent­las­sen wor­den. In der zwei­ten Runde kam Bella unter dem neuen Trai­ner Her­mann Ep­pen­hoff be­reits auf 22 Ein­sät­ze und zog mit sei­nen Mann­schafts­ka­me­ra­den in das DFB-Po­kal­fi­na­le am 4. Juni 1966 in Frank­furt gegen den FC Bay­ern Mün­chen ein. Er be­stritt alle fünf Spie­le im DFB-Pokal der Runde 1965/66. Das End­spiel ge­wann Mün­chen mit 4:2 Toren. Als Gyula Lóránt zur Runde 1967/68 den Ex-Schal­ker Ep­pen­hoff als Trai­ner ab­lös­te, ab­sol­vier­te Mi­cha­el Bella fünf Run­den in Serie alle 170 Li­ga­spie­len für die „Ze­bras“. Er fehl­te von 1967/68 bis 1971/72 in kei­nem Run­den­spiel des MSV.

In der Runde 1974/75 stand in der Bun­des­li­ga er­neut der Kampf um den Klas­se­ner­halt an, mit dem 14. Rang konn­te die Klas­se ge­hal­ten wer­den, im DFB-Pokal da­ge­gen fei­er­te die Mann­schaft von Trai­ner Wil­li­bert Kre­mer den Ein­zug in das Fina­le. Bella war in allen Pokal-Spie­len aktiv, auch beim 3:2-Sieg am 8. Fe­bru­ar 1975 bei Bay­ern Mün­chen. Auch das zwei­te Po­kal­fi­na­le ging für den Li­be­ro spie­len­den Bella am 21. Juni 1975 in Han­no­ver mit 0:1 Toren gegen Ein­tracht Frank­furt ver­lo­ren. In der Runde 1975/76 be­stritt Bella die vier Spie­le mit dem MSV im UEFA-Cup gegen Pa­ra­lim­ni Fa­ma­gus­ta und Levski/Spar­tak Sofia.

In sei­ner letz­ten Sai­son 1977/78 kam der Rou­ti­ni­er unter Trai­ner Carl-Heinz Rühl auf 28 Spie­le und be­leg­te mit sei­ner Mann­schaft den sechs­ten Platz. Am 34. Spiel­tag ver­ab­schie­de­te er sich mit dem 1:0-Heim­sieg gegen den FC Schal­ke 04 nach 405 Ein­sät­zen aus der Fuß­ball-Bun­des­li­ga. Mann­schafts­ka­me­ra­den in die­sem Spiel waren Kees Breg­man, Dit­mar Ja­kobs, Ber­nard Dietz, Theo Bücker, Her­bert Büs­sers, Kurt Jara, Ru­dolf Se­li­ger und Ro­nald Worm.

Na­tio­nal­mann­schaft
Der DFB be­rief den jun­gen Spie­ler des MSV erst­mals zum Län­der­spiel der Ju­nio­ren­na­tio­nal­mann­schaft U-23 am 16. No­vem­ber 1966 in Bu­ka­rest gegen Ru­mä­ni­en. 1967 folg­ten zwei wei­te­re Be­ru­fun­gen. Als die deut­sche Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft im De­zem­ber 1968 eine Süd­ame­ri­ka­rei­se durch­führ­te, wurde Bella von Bun­des­trai­ner Hel­mut Schön in den Kader auf­ge­nom­men. Am 18. und 22. De­zem­ber 1968 be­stritt der Mei­de­ri­cher gegen Chile und Me­xi­ko seine ers­ten zwei Län­der­spie­le. Bei der Nen­nung der 40er-Liste am 23. April 1970 an die FIFA ge­hör­te auch Bella zu den DFB-Er­wähl­ten der Spie­ler für die Fuß­ball-Welt­meis­ter­schaft 1970 in Me­xi­ko. Dem Kader für das Tur­nier ge­hör­te er nicht an. Am 14. Ok­to­ber 1970 stand er zum vier­ten Mal in der Ju­nio­ren­na­tio­nalelf in Lei­ces­ter gegen Eng­land. Einen Monat spä­ter be­stritt er sein drit­tes A-Län­der­spiel in Athen gegen Grie­chen­land. Das vier­te und letz­te A-Län­der­spiel war die EM-Qua­li­fi­ka­ti­ons­par­tie am 17. Fe­bru­ar 1971 in Ti­ra­na gegen Al­ba­ni­en.

Der Ver­tei­di­ger ge­hör­te dem Auf­ge­bot für das EM-Vier­tel­fi­nal­spiel am 29. April 1972 in Lon­don gegen Eng­land, dem Rück­spiel am 13. Mai in Ber­lin sowie auch dem Län­der­spiel am 26. Mai 1972 in Mün­chen gegen die So­wje­tu­ni­on an. Er kam al­ler­dings nicht zum Ein­satz. Auch bei der Fuß­ball-Eu­ro­pa­meis­ter­schaft 1972 in Bel­gi­en, wie­der­um war Bella im Auf­ge­bot, wurde er nicht zum Ein­satz ge­bracht. Die letz­te Be­ru­fung in die Na­tio­nal­mann­schaft hatte der Mei­de­ri­cher beim Län­der­spiel am 15. No­vem­ber 1972 in Düs­sel­dorf gegen die Schweiz.

Aus­klang der Kar­rie­re
Zur Spiel­zeit 1978/79 wech­sel­te Mi­cha­el Bella in das Ama­teur­la­ger zur Spiel­ver­ei­ni­gung Sterk­ra­de 06/07, wo er nach einer schwe­ren Knie­ver­let­zung seine Kar­rie­re be­en­de­te. Wäh­rend sei­ner Pro­fi­lauf­bahn hatte sich der ge­lern­te Fein­me­cha­ni­ker ein Stahl­bau­un­ter­neh­men auf­ge­baut, wel­ches er nun zu­sam­men mit sei­nem Bru­der führt. Der ehe­ma­li­ge MSV-Spie­ler Kevin Grund ab­sol­vier­te dort seine Aus­bil­dung.

Die Bil­­­­der und Zei­tungs­­­­aus­schnit­te wur­­­­den uns freun­d­­­­li­cher­wei­­­­se von Willi Blo­­­­men­­­­kamp zur Ver­­­­fü­­­­gung ge­­­­stellt.

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