Die MSV-Familie trauert um Dieter „Pitter“ Danzberg (12.11.1940 - 28.12.2019)
von Wolfgang Berndsen
Nach langer schwerer Krankheit verstarb gestern Dieter Danzberg im Alter von 79 Jahren.
Dieter Danzberg, den alle nur „Pitter“ nannten, erhielt zur Saison 1959/60 seinen ersten Vertrag für die legendäre Oberliga West. Sein erstes Pflichtspiel absolvierte er am 19.02.1961 bei der 1:2-Niederlage im Nachbarschaftsduell bei RW Oberhausen.
Als die Zebras in der Saison 1962/63 aussichtsreich im Rennen um die Qualifikation zur 1.Bundesliga lagen, hatte „Pitter“ mit seinen Toren wesentlichen Anteil daran.
Am 01.Mai 1963 steuerte er zwei Tore zum 3:2-Sieg bei Viktoria Köln bei.
Tage später, es war der 04.Mai, kam es zum entscheidenden Stadtderby gegen die Hamborner Löwen. Um die gute Ausgangsposition zu zementieren brauchten die Zebras unbedingt einen Sieg gegen den Lokalrivalen. In dieser sehr kampfbetonten Partie stand es bis kurz vor Schluss 1:1. In der letzten Spielminute konnte „Eia“ Krämer nur durch ein Foul des Hamborner Rolf Schafstall gebremst werden. Den fälligen Freistoß konnte Hamborns Podlasly nur abprallen. Den Nachschuss wuchtete Pitter in die Maschen. Groß war der Jubel bei den 15.000 Zuschauern.
Tags darauf erhielt der MSV vom Deutschen Fussballbund die telegrafische Zusage mit dem Wortlaut:
„Ihren Aufnahmeantrag Bundesliga wurde stattgegeben“
Nach 56 Spielen (6 Tore) in der Oberliga West, kam „Pitter“ in den folgenden zwei Spielzeiten der 1.Bundesliga auf 15 Spiele (1 Tor) im Zebradress.
1965 wechselte er zum FC Bayern München. Gleich in seinem ersten Spiel wurde er nach einem Foul an Timo Konietzka des Feldes verwiesen. Durch die folgende Sperre verlor er seinen Stopperposten an den Nachwuchsspieler Franz Beckenbauer. Eine Bilderbuchkarriere nahm somit seinen Anfang.
Weitere Stationen waren Rot-Weiß Oberhausen (66-69), Freiburger FC (69-70) und zum Karriereende Eintracht Gelsenkirchen (70-71)
Anschließend war Dieter Danzberg als Sportlehrer an einer Duisburger Berufsschule tätig.
Auch nach seiner aktiven Laufbahn blieb er seinen Zebras treu. So trainierte er zeitweise den Meidericher Nachwuchs, und half auf der Geschäftsstelle bei der Fanarbeit. Wichtig war ihm auch die Traditionspflege. Vor allen die regelmäßigen Treffen mit seinen ehemaligen Weggefährten, sowie die Betreuung der Traditionsmannschaft lagen ihm sehr am Herzen.
1985 organisierte „Pitter“ gemeinsam mit Günter Preuss und Friedhelm Vos den „Hit 85“. Wieder einmal war der MSV in finanzielle Schieflage geraten. Durch ein Benefizspiel gegen eine Auswahl früherer Fussballgrößen wie Uwe Seeler, Franz Beckenbauer oder Peter Radenkovic, um nur einige zu nennen, konnte viel frisches Geld in die klamme Vereinskasse gespült werden.
Die letzten Jahre verbrachte „Pitter“ in einem Dorstener Altenheim
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen die ihm nahe standen.
Es war mir eine Ehre dich - als MSV-Legende - persönlich näher kennen gelernt zu haben!
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