09.05.1998

09.05.1998: Ne­ben­dar­stel­ler im Auf­stei­ger­mär­chen

von Malte Hen­ke­voß

09.05.1998 Her­t­ha BSC Ber­lin - MSV Duis­burg 1:3

Oft­mals wenn der MSV auf den obe­ren Plät­zen der Ta­bel­le steht, spielt sich dies in den un­te­ren Ligen ab. 
In der letz­ten Woche haben wir im Ener­gie Cott­bus-Be­richt ge­zeigt, dass die Ze­bras auch ohne selbst eine Rolle zu spie­len Auf­stie­ge mit­ent­schei­den kön­nen. Oder, wie im Jahr 1998 sogar Meis­ter­schaf­ten. 
  
Die­ser Be­richt han­delt vom 34. Spiel­tag der Sai­son 1997/98, trotz der Tat­sa­che, dass sich die ei­gent­li­che Ge­schich­te in der Vor­wo­che ab­spiel­te. Der 1. FC Kai­sers­lau­tern stand näm­lich be­reits am vor­letz­ten Spiel­tag vor einem his­to­ri­schen Novum, er konn­te der erste Auf­stei­ger wer­den, der so­fort nach dem Auf­stieg den Titel holt. Dazu waren die Empfangs­ge­rä­te je­doch gen Duis­burg aus­ge­rich­tet, spiel­te dort doch der Ver­fol­ger aus Mün­chen. Doch der Mei­de­ri­cher Rasen er­wies sich nicht als glück­li­ches Pflas­ter für die Bay­ern, sie kamen nicht über ein 0:0 her­aus und der Auf­stei­ger aus der Pfalz, unter Trai­ner Reh­ha­gel, wurde Meis­ter. Ein wahr ge­wor­de­nes Mär­chen. Und die Ze­bras spiel­ten eine äu­ßerst wich­ti­ge Ne­ben­rol­le. 

Selbst durch eine or­dent­li­che Sai­son auf Platz elf ste­hend, hat­ten die Ze­bras am letz­ten Spiel­tag im Gast­spiel bei der Ber­li­ner Her­t­ha nichts mehr zu ver­lie­ren. Den­noch gaben die Ze­bra­strei­fen ihr Bes­tes in der Haupt­stadt gegen eine gute Her­t­ha-Trup­pe, in der ei­ni­ge Spie­ler eben­falls in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit eine Rolle bei ihrem Club spiel­ten. Mi­cha­el Preetz im Sturm, der so­wohl in die­sem Spiel traf, als auch das ge­gen­wär­ti­ge Bild der Her­t­ha be­stimmt sowie im Kader zwei spä­te­re Trai­ner in Ante Covic und Pal Dar­dai. Preetz war auch der ein­zi­ge Ber­li­ner, der in die­sem Spiel einen Ball am bock­star­ken Kee­per Stau­ce vor­bei­brach­te. 

Doch glück­li­cher­wei­se hat­ten die Ze­bras be­reits vor die­ser 68. Mi­nu­te zwei­mal selbst ein­ge­locht. Ab­wehr­chef Tors­ten Wohl­ert er­ziel­te den ers­ten Tref­fer nach 38 Mi­nu­ten, Mar­kus Ost­hoff er­höh­te nach einer Stun­de auf 2:0. Die Her­t­ha er­höh­te den Druck, doch Stau­ce ließ den Aus­gleich nicht mehr zu. Statt­des­sen mach­te der ein­ge­wech­sel­te Uwe Spies eine Vier­tel­stun­de vor dem Ende den De­ckel drauf. 

Durch den Sieg konn­te der MSV noch am letz­ten Spiel­tag drei Plät­ze klet­tern und be­en­de­te die Sai­son auf einem star­ken ach­ten Platz. Mit­ten im Ta­bel­len­mit­tel­feld war die Sai­son durch­aus ein Er­folg für die Ze­bras. Aber der Er­folg, den die Duis­bur­ger Kai­sers­lau­tern be­scher­ten, war um ein We­sent­li­ches grö­ßer. 

Hof­fen wir mal, dass man in der Pfalz nie ver­gisst, wer ihnen am Ende zur Meis­ter­schaft ge­hol­fen hat...