MSV-Le­gen­de Kurt Jara wird 70 Jahre jung: Isch des bärig!

Kurt Jara wird am heu­ti­gen Mitt­woch, 14. Ok­to­ber 2020, 70 Jahre jung: Herz­li­chen Glück­wunsch un­se­rer ös­ter­rei­chi­schen Le­gen­de!

Wahr­schein­lich wird sich jeder noch an die be­rühm­te „Jara“-Mark er­in­nern - aber wer er­in­nert sich noch wirk­lich an die Zeit, an der der ös­ter­rei­chi­sche Mit­tel­feld-Re­gis­seur die Bun­des­li­ga auf­misch­te? Am bes­ten fan­gen wir von vorne an.

Kurt Jara wurde am 14. Ok­to­ber 1950 in Inns­bruck ge­bo­ren. Mit 17 Jah­ren wurde er Voll­blut-Profi. Der Nicht­rau­cher, der kaum Al­ko­hol trank, ver­schrieb sich ganz sei­nem Traum­be­ruf.

Kurt Jara

Mit 25 spiel­te er beim FC Va­len­cia, und die hat­ten plötz­lich zu Be­ginn der Sai­son 1975/76 ein Pro­blem: Sie hat­ten zu viele Aus­län­der in ihrer Mann­schaft. Zu die­ser Zeit be­stand in Spa­ni­en noch die „Aus­län­der­re­gel“, die be­sag­te, dass pro Club nur zwei „Aus­län­der“ unter Ver­trag sein durf­ten.

Va­len­cia hatte aber neben Kurt noch Jonny Rep und Kaita unter Ver­trag. Also ver­such­te Va­len­cia, den Ös­ter­rei­cher ab­zu­ge­ben - der aber die Be­din­gung stell­te, ent­we­der in die Bun­des­li­ga oder in der hol­län­di­schen Liga un­ter­zu­kom­men.

Und hier kamen nun unser MSV ins Spiel. Nach­dem die Mei­de­ri­cher in die Sai­son mit einem Un­ent­schie­den gegen Düs­sel­dorf und einer 1:5-Nie­der­la­ge gegen den FC Schal­ke 04 ge­st­ar­tet waren, gras­ten die Ze­bras Markt nach einer Ver­stär­kung ab. Und so kam die Ver­bin­dung zu Kurt zu­stan­de.

In sei­ner zwei­ten Sai­son ab­sol­vier­te er alle 34 Spie­le, und am 14. Mai 1977 ge­lang ihm etwas, das bis dahin noch kei­nem Zebra ge­lun­gen war. Beim 2:3 gegen Saar­brücken schoss er in der 50. Mi­nu­te zum zwi­schen­zeit­li­chen 2:2 das Tor des Mo­nats ( Sport­schau Tor des Mo­nats ). Kurt war damit der erste Ös­ter­rei­cher, der diese be­gehr­te Me­dail­le ge­wann.

Nicht das ein­zi­ge Traum-Tor in Ze­braStrei­fen. Ein wei­te­res ge­lang ihm am 1. No­vem­ber 1978 in der 2. Runde des UEFA-Cup im Spiel gegen Carl Zeiss Jena, als er in der 107. Mi­nu­te zum 2:0 ein­netz­te. Der MSV ge­wann das Spiel mit 3:0 nach Ver­län­ge­rung und zogen damit ins Ach­tel­fi­na­le ein. Am Ende er­reich­ten die Ze­bras das Halb­fi­na­le, das dann gegen Bo­rus­sia Mön­chen­glad­bach, den spä­te­ren UEFA-Cup Sie­ger, ver­lo­ren ging. Das Er­rei­chen die­ses Halb­fi­nals war wohl der größ­te Er­folg von Kurt Jara im Dress der Ze­bras.

Seine letz­ten Tore er­ziel­te Kurt Jara in der Sai­son 1979/80 im Spiel beim den 1.FC Köln. Die Ze­bras ge­wan­nen mit 3:2 und Kurt er­ziel­te dabei drei (!!!) Tref­fer. Damit war der Weg zum Klas­se­ner­halt ge­eb­net.

Kom­men wir nun noch zu drei wei­te­re Ge­ge­ben­hei­ten, die immer mit Kurt Jara und dem MSV in Ver­bin­dung ge­bracht wer­den. Da wäre zum einen ein per­sön­lich un­schö­ner Mo­ment zu nen­nen, als Heinz Höher, der da­ma­li­ge Trai­ner der Ze­bras, Kurt Jara und sei­nen ös­ter­rei­chi­schen Na­tio­nal­mann­schafts­kol­le­gen Hans-Die­ter Mir­negg in der Sai­son 1979/80 vor dem wich­ti­gen Spiel gegen Uer­din­gen (1:1) aus dem Kader strich. Grund dafür war ein Zusp­ät­kom­men zum Trai­ning am Don­ners­tag vor dem Spiel. Und Grund dafür war das Eu­ro­pa­meis­ter­schafts-Qua­li­fi­ka­ti­onss­piel von Ös­ter­reich tags zuvor in Lissa­bon. Nach dem Spiel set­zen sich die Pro­tago­nis­ten beim Boss März­heu­ser an einen Tisch und räum­ten ihre Feh­ler ein. Alles war wie­der gut.

Dann muss­te Kurt Jara in der Sai­son 1979/80 eine Geld­stra­fe von 10.000 DM an den DFB zah­len – er hatte im Duell bei TSV 1860 Mün­chen dem Pub­li­kum sei­nen „Al­ler­wer­tes­ten“ ge­zeigt!

Vor allem bleibt aber wohl, neben sei­nem vor­bild­li­chen Auf­tre­ten und her­vor­ra­gen­der sport­li­cher Leis­tung, die „Jara-Mark“ in Erin­ne­rung. In der Sai­son 1979/80 gab es immer wie­der Wech­sel­ge­rüch­te um ihn. Der MSV woll­te ihn aber gerne hal­ten, und so muss­ten die Fans zu den bei­den letz­ten Heim­spie­len der Sai­son, gegen 1860 Mün­chen und For­tu­na Düs­sel­dorf die „Jara“-Mark zu­sätz­lich zum Ticket be­zah­len.

Nutz­te lei­der aber nichts. Nach­dem der Wech­sel zu Nürn­berg in letz­ter Se­kun­de schei­ter­te, zog es Kurt ins be­nach­bar­te Gel­sen­kir­chen. Ein Grund für den Wech­sel war, dass er gerne mal nicht gegen den Ab­stieg spie­len woll­te. Das Schick­sal woll­te es aber an­ders, denn in der fol­gen­den Sai­son stieg Schal­ke 04 aus der Bun­des­li­ga ab.

Zum Schluss noch ein paar Zah­len zu Kurt Jara: Er ab­sol­vier­te von der Sai­son 1975/76 bis zur Sai­son 1979/80 160 Bun­des­li­ga­spie­le (23 Tore), 17 DFB-Po­kal­spie­le (2 Tore) und 10 UEFA-Cup-Spie­le (2 Tore) für den MSV Duis­burg. Kurt war WM-Teil­neh­mer mit Ös­ter­reich 1978 in Ar­gen­ti­ni­en und 1982 in Spa­ni­en. Ins­ge­samt ab­sol­vier­te er 59 Län­der­spie­le und er­ziel­te dabei 14 Tore.

Kurt Jara bleibt bei den Ze­bras als Re­gis­seur in tol­ler Erin­ne­rung und wurde auch zu Recht von den Fans zur Le­gen­de ge­wählt. Die ge­sam­te Zebra-Fa­mi­lie gra­tu­liert Dir, lie­ber Kurt, ganz herz­lich zum Ge­burts­tag und wünscht Dir alles Gute, vor allem viel Ge­sund­heit. Bis bald in der schau­ins­land-rei­sen-arena!

MSV Mu­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­se­um e.V.

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