Vorbericht zur 1. Runde im DFB Pokal 2020/21
von Malte Henkevoß
Heute starten unsere Zebras offiziell in die neue Saison 20/21 ein, und das direkt mit einer Herkulesaufgabe. DFB Pokal gegen die Borussia aus Dortmund. Schwieriger und leichter hätte es uns nicht treffen können.
Ein echtes Pott-Duell zweier Traditionsklubs also!
Aufgrund des großen Interesses dieses Spiels sollte gerade bei den Zebras eigentlich die Euphorie überragend sein. Doch durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wird das Spiel ohne Fans (mit Ausnahme der 100 Gewinner) stattfinden.
Um die Euphorie nach dem großen Los jedoch nicht völlig verfliegen zu lassen, möchten wir an zwei Momente erinnern, die in der Geschichte dieses Traditionsspiels besondere Bedeutung für die Zebras haben.
Tatsächlich wird die Begegnung in der Schauinslandreisen-Arena erst das zweite Mal sein, dass Dortmund und Duisburg im DFB-Pokal aufeinandertreffen. Noch dazu liegt das erste Aufeinandertreffen im Pokalwettbewerb auch schon 45 Jahre zurück. Am 30. April 1975 stand das Halbfinale des MSV an zu Hause im Wedaustadion gegen den BVB an.
Die Zebras hatten sich im vorangegangen Viertelfinale mit 0:2 in Bremen durch Treffer von Klaus Thies und Ronnie Worm durchgesetzt. Außerdem wurde in der dritten Runde des Wettbewerbs sensationell die Bayern aus dem Pokal geschmissen. Der BVB spielte in der Saison 74/75 gar in der zweiten Liga, konnte in der vorherigen Pokalrunde die Amateure des VfB Stuttgart besiegen.
Umgekehrte Vorzeichen also, im Vergleich zur heutigen Situation stand der MSV als Favorit in der Partie fest. Allerdings sollte sich das Spiel nicht als Spaziergang erweisen.
Die wichtigen Aktionen des Spiels spielten sich hauptsächlich ab der zweiten Halbzeit ab.
Begonnen damit, dass die Zebras in der 57. Spielminute einen Elfmeter zugesprochen bekamen. Mittelfeldstütze Bernd Lehmann lief an und... verschoss. Und quasi im direkten Gegenzug, geht der Außenseiter aus Dortmund in Führung. In einem Interview mit "Der Westen" sprach "Ennatz" Dietz davon, dass sich die Duisburger in der Folge sehr schwer getan haben und die Beine bereits schwer wurden. Doch die Motivation der Zebras half ihnen zum Ausgleich, in der 88. Minute gelang dem eingewechselten Walter Krause der Treffer.
So sollte im vollgepackten Wedaustadion die Verlängerung die Entscheidung bringen. Trotz schwerer Beine und stechendem Wadenschmerz, wie er im Interview verriet, war es Bernard Dietz, der nach 99 Minuten das Tor zum Finale erzielte. Wie bereits erwähnt, werden die Vorzeichen heute sicher umgekehrt aussehen. Während der BVB den Meisterkampf in der ersten Liga bestreitet, versucht der MSV nach dem enttäuschenden Ende der letzten Saison erneut die Aufstiegsplätze in die zweite Liga anzugreifen. Doch wir wissen, dass der Pokal immer mal wieder für Überraschungen gut ist!
Warum dann nicht auch in diesem Jahr?
MSV Museum e.V.
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