02.05.2004: Blitzstart-Zebras und die vier Minuten
von Malte Henkevoß
02.05.2004 MSV Duisburg - Energie Cottbus 4:2
In unseren bisherigen Spieltagserinnerungen aus den Annalen des MSV ging es oftmals um Spiele, die entscheidend für die positive Zukunft waren. Spiele, die zum Aufstieg oder Klassenerhalt führten. Spiele, die Siegesserien starteten und den Zebras die nötige Motivation gaben, um ihr Saisonziel zu erreichen. Am 2. Mai 2004 ging es für die Zebras nicht mehr um allzu viel und dennoch kam es zu einem denkwürdigen Heimspiel.
Der MSV befand sich vor dem 31. Spieltag der Saison 2003/04 auf dem siebten Tabellenplatz. Zwar gab es noch theoretische Chancen auf den dritten Platz, allerdings war die Saison für die Zebras zu diesem Zeitpunkt quasi erledigt. Somit konnten die Zebras zwar nicht mehr selbst ins Aufstiegsrennen eingreifen, dieses jedoch durchaus beeinflussen. An diesem 2. Mai war nämlich der Drittplatzierte Energie Cottbus im Wedaustadion zu Gast. Für die Lausitzer ging es also noch um den Aufstieg. Doch die Zebras würden sich nicht kampflos dem Aufstiegsaspiranten geschlagen geben.
Der MSV agierte in einem offensiven 4-3-3-System, mit drei nebeneinander spielenden Spitzen. Der offensive Druck zeigte sich dabei bereits in der Frühphase des Spiels, Nasir El Kasmi flankte nach vier Minuten von der rechten Seite in den Strafraum, wo Winterneuzugang Peter van Houdt freistehend den ersten Treffer der Partie erzielen konnte. Cottbus verlor jedoch nicht die Energie und setzte zum Gegenangriff an, die beste Chance bot sich Robert Vagner nach einem Fehler von Keeper Dirk Langerbein, den Alex Bugera jedoch auf der Linie ausbügeln konnte. Somit endete die erste Hälfte mit einer knappen Pausenführung für die Zebras.
Nach dem Pausentee startete der MSV erneut blitzartig in die Partie. Erneut nur vier Minuten nach Wiederanpfiff setzte sich "Fußballgott" Abdelaziz Ahanfouf auf der rechten Seite gegen den Cottbuser Verteidiger durch und fand in der Mitte Markus Kurth, der seinen neunten Saisontreffer erzielte. Lediglich acht Minuten später war es erneut Ahanfouf, der nach einem starken Einsatz gegen Verteidiger da Silva einen Elfmeter erzwang, den Alex Bugera zum verdienten 3:0 versenkte.
Der schönste Treffer der Partie gelang jedoch den Lausitzern, Laurentiu Reghecampf traf in der 72. Minute per direktem Freistoß zum Anschluss. Widerum vier Minuten später war es jedoch erneut Ahanfouf, der durch seinen Kopfballtreffer den alten Abstand wiederherstellte. Energie erzielte durch Vagner den neuerlichen Anschlusstreffer, musste sich aber schlussendlich mit 2:4 geschlagen geben.
Tatsächlich musste Energie den Aufstiegsplatz zum Ende der Saison noch an Mainz 05 unter Trainer Jürgen Klopp abgeben. Zur Ironie des Schicksals trägt außerdem die Tatsache bei, dass Energie-Torwart Georg Koch nur zwei Monate später beim MSV unter Vertrag stand und drei erfolgreiche Jahre in Duisburg verbrachte.
Wieviel vier Minuten manchmal ausmachen können...
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