19.04.1980: Kurt Jara be­sieg­te die Köl­ner Geiß­bö­cke mit drei Toren im Al­lein­gang

von Malte Hen­ke­voß

Für den MSV sind oft­mals selbst St­ern­stun­den sei­ner Ge­schich­te mit dem Ab­stiegs­kampf in der ers­ten Bun­des­li­ga ver­bun­den. Der Kampf um den Li­ga­ver­bleib ist ein auf­rei­ben­des Ge­schäft, was Zebra-Fans aus den letz­ten Zweit­li­ga­jah­ren noch frisch im Ge­dächt­nis hän­gen bleibt.
 
Am 19. April 1980, heute vor genau 40 Jah­ren, stand der MSV er­neut unter Ab­stiegs­druck in der ers­ten Liga. Fast die ge­sam­te Sai­son über be­fand sich das Team auf einem der drei Ab­stiegsplät­ze, so­dass Trai­ner Heinz Höher am 11. Fe­bru­ar sei­nen Stuhl räu­men muss­te und durch Fried­helm Wenzlaff er­setzt wurde. Am 29. Spiel­tag die­ser Sai­son be­gann je­doch die Auf­hol­jagd der Ze­bra­her­de. Be­reits in der Vor­wo­che konn­te in einem wich­ti­gen Heim­spiel Ein­tracht Frank­furt mit 1:0 be­siegt wer­den, die nö­ti­ge Eu­pho­rie für die kom­men­de Woche war also ge­weckt. Zu­sätz­lich dazu ging es nach Köln zum Tra­di­ti­ons­du­ell Geiß­bock gegen Zebra.

Die Köl­ner, zu die­sem Zeit­punkt auf dem 4. Rang der Li­ga­ta­bel­le, spiel­ten eine sou­ve­rä­ne Sai­son und gin­gen auch in die­sem Spiel in der 25. Mi­nu­te in Füh­rung. Den Tref­fer er­ziel­te ein alt­be­kann­tes Ge­sicht, der ehe­ma­li­ge MSV-Trai­ner Pier­re Litt­barski. Doch die Ze­bras steck­ten nicht auf, die Mo­ti­va­ti­on war ge­weckt und gegen den großen 1. FC Köln zu ge­win­nen könn­te den nö­ti­gen Schub im Ab­stiegs­kampf be­deu­ten. Kurz vor der Halb­zeit war es aus­ge­rech­net Kurt Jara, der den Aus­gleichs­tref­fer für den MSV mar­kie­ren konn­te. Jara hatte zu die­sem Zeit­punkt erst ein Sai­son­tor ge­schos­sen und das war be­reits über ein hal­b­es Jahr oder genau ge­sagt 22 Spiel­ta­ge her. Den­noch muss­ten die Ze­bras quasi mit dem Ab­pfiff er­neut einen Rück­schlag hin­neh­men, als der Brite Tony Wood­cock dem FC er­neut die Füh­rung be­scher­te.

Aus der Halb­zeit­pau­se kamen die Duis­bur­ger stür­misch aufs Feld und er­neut war es Kurt Jara, der zehn Mi­nu­ten nach dem Wie­deran­pfiff den Ball zum 2:2 im Köl­ner Tor un­ter­brach­te. Statt sich mit dem Punkt zu­frie­den zu geben spiel­te der MSV in Köln eine star­ke zwei­te Hälf­te und ließ den Geiß­bö­cken auch in der De­fen­si­ve keine Chan­ce. Wurde im Ver­gleich zur bis­he­ri­gen Sai­son diese vor­han­de­ne Über­le­gen­heit nicht in Er­geb­nis­se um­ge­münzt, so be­lohn­ten sich die Ze­bras spät in die­sem Spiel durch den drit­ten Tref­fer von Kurt Jara in der 85. Mi­nu­te.

Mit die­sem 2:3-Aus­wärts­sieg wurde der po­si­ti­ve Trend im Ab­stiegs­kampf fort­ge­führt und soll­te auch wei­ter­hin an­hal­ten. Die Ze­bras blie­ben fünf Spie­le in Folge un­ge­schla­gen (vier Siege, ein Un­ent­schie­den), konn­ten somit die Ab­stiegs­rän­ge ver­las­sen und genug Ab­stand auf­bau­en, um den Klas­se­ner­halt zu si­chern. Kurt Jara wurde mit sei­nen drei Tref­fern zum Spie­ler des Spiel­ta­ges ge­wählt und mach­te somit sein wohl bes­tes Spiel im Ze­br­adress.


Liebe Zebra-Fans,
ver­ge­sst nicht: Auch in schwie­ri­gen Zei­ten wird der MSV immer wie­der­kom­men!

#stay­ho­me, bleibt ge­sund